unsere Krankenstation - 2006 bis 2009

Ermutigt durch den Erfolg im Zusammenhang mit unserer Schule planten wir im Sommer 2006 bei einem Besuch unserer "Burmesischen Tochter“ in Österreich die Einrichtung einer Krankenstation für die umliegenden Dörfer, organisierten zwei Benefiz-

veranstaltung und konnten ihr ein ausreichendes Startguthaben mitgeben.

 

Im Oktober 2007 konnten wir gemeinsam mit einer 14köpfigen Gruppe von Freunden erstmals das Ergebnis all ihrer Bemühungen sehen. Zehn Minuten Fußmarsch von der Schule in glühender Hitze auf einer Sandpiste und schon waren wir auf der Hauptstraße unseres Dorfes, wo wir bald eine unscheinbare Hütte zur Rechten erreichten: zwei Türen, die rechte zu einem Raum mit kleinem Empfang und ein paar Stühlen für Wartende - dahinter, durch einen Vorhang abgetrennt, der Behandlungsraum mit einem Bett und einer kleinen Kommode auf der die Medikamente gestapelt sind. Die linke Türe führt in einen größeren Raum, in dem Vorträge zu Gesundheitsthemen gehalten werden und einige wenige Personen notdürftig auch für ein paar Tage "stationär“ aufgenommen werden können.

Hier hatten sich bereits zahlreiche Bewohner eingefunden, um uns zu sehen. Und als ich hinausschaue, kommt soeben ein Lastwagen an, von dessen Ladefläche gut 200 weitere Personen im Festtagsgewand strömen! Die Dankbarkeit der Menschen für etwas, das doch eigentlich selbstverständlich wäre, ist so berührend, dass meine Tränen zu fließen beginnen. Mir war immer klar gewesen, dass Hilfe notwendig ist, aber dieses enorme, dringende Ausmaß überraschte mich doch. Alte Frauen berichteten, wie sie und ihre Angehörigen behandelt und geheilt wurden und brachten ihre Sorge zum Ausdruck, wie es wohl weitergehen würde – die finanziellen Mittel waren erschöpft.

Groß war die Erleichterung, als ich versichern konnte, dass wir Geld für ein weiteres halbes Jahr mitgebracht hatten. Die Miete für das Haus beträgt 10,- Dollar pro Monat, der Lohn für eine Krankenschwester und 2 Helfer 50,- pro Monat und für Medikamente werden im Quartal ca. 250,- Dollar benötigt. Damit können die etwa 4000 Dorfbewohner kostenlos mit der notwendigsten medizinischen Versorgung rechnen.


Unsere Tochter wollte die Einrichtung nach den Österreichischen Spendern benennen, musste aber bei einer Vorladung ins Gesundheitsministerium erfahren, dass sie persönlich zwar spenden darf, was und wie viel sie will, Ausländer aber nicht involviert sein dürfen – wo käme man da hin, gibt es doch ein so tolles Gesundheitswesen im Land!