BURMA

15.11. 2008 bis 1.12.2008

 

Die Reise kam kurzfristig zustande, weil es "unserer Tochter" nicht möglich war, wie geplant im Sommer zu uns nach Österreich zu kommen.

Innerhalb kurzer Zeit hatten sich 9 Personen gefunden, die uns im November beglei-ten wollten. Für uns war es bereits die 4. Reise, daher wurde manches das schon öfter fotografiert worden war, nicht mehr abgebildet und werden die Sehens-würdigkeiten hier auch nicht näher beschrieben.

Yangon

Uns ist bewußt, an einem einzigen Tag in der ehemaligen Hauptstadt und größten Stadt des Landes kann man nur einen sehr groben Eindruck gewinnen. Bevor wir am späten Nachmittag mit dem Besuch der Shwedagon Pagode den ersten Höhepunkt der Reise erleben, machen wir vormittags einen Spaziergang im Stadtzentrum und besuchen die Sule Pagode, die Botautong Pagode, die Kyaukhtatkyi Pagode mit dem 70m langen liegenden Buddha und die Karaweik Hall.

Am nächsten Tag brechen wir zu einem kurzen Flug nach Heho auf. Davor deponieren wir im Hotel 3 Gepäcksstücke mit Geschenken für unsere Freunde sowie Kleidung, Stofftiere, Medikamente, Feuerzeuge etc. für Nargis-Opfer in der Deltaregion - wir wollen ja die Reise mit einem Tag in Yangon beenden, an dem die Dinge ihrer Bestimmung zugeführt werden sollen.

Kalaw

In Heho erwartet uns ein Bus, der uns nach Kalaw bringt. Unterwegs machen wir Halt an einer beliebten Raststätte für ein landestypisches Mittagessen und vertreten uns die Beine in einer Orangenplantage. Nach dem Einchecken im Amara Resort steht der Besuch im Theindaung Kloster auf dem Programm, wo wir die Gelegenheit haben, mit einem Lehrmönch und dem Abt zu sprechen. Abendessen gibts bei den sieben Schwestern und für die morgige Trekkingtour wird der Abmarsch für 7:30 in demokratischer Abstimmung vereinbart. Gemeinsam noch ein Mandalay Rum in der Lobby, dann Schlaf in kühler Bergumgebung.

Durch Sesamfelder in voller Blüte, vorbei an der Ernte von Trockenreis und fleißigen Teepflückerinnen führt der Weg über Hügel auf und ab bis zu einer Schule, in der wir gebeten werden, nur die Tafel zu fotofrafieren, da Fotos von Schulen verboten sind.

Manchmal treffen wir auf Bewohner der umliegenden Dörfer, manchmal gibt es Gegen-verkehr: Ochsenkarren, Rinderherden. Unser lokaler Führer bringt uns schließlich in das Haus einer großen Familie in Ywa Thit, wo man uns die Tracht der goldenen (Berg-)Palaung vorführt und sich über unsere mitgebrachten Geschenke freut. Weiter geht es auf eine Anhöhe, wo für uns bereits ein Picknick-Lunch vorbereitet wurde und auf dem Rückweg sehen wir kurz vor Kalaw wie eine Wasserleitung verlegt wird.

Bei unseren Führern bedanken wir uns mit Uhren von Jaques Lemans - sie wurden uns gemeinsam mit einem Transparent mitgegeben, wir sollen ein Bild für die Mitarbeiter-zeitung nach Hause bringen.

Inlesee

Mit dem Bus geht es nach Naungshwe am Inlesee. Unterwegs fallen neue Hochspan-nungsmasten auf, noch ohne Drähte: gebaut von China sollen sie Strom aus China bringen - als Gegenleistung für Erdöl. Ehe wir an der Anlagestelle 3 Langboote besteigen und uns auf den Weg zu unserem Pfahlbauhotel auf dem See machen, können wir noch die Papier- und Schirmerzeugung beobachten.

Nach kurzer Fahrt treffen wir auf den ersten Beinruderer mit der typischen Reuse zum Fischen, er führt uns gerne sein Werkzeug und die Technik vor und freut sich über ein kleines Geschenk. Wir machen Rast auf einer Aussichtsterrasse wo wir ein Mittagessen genießen und die Aussicht über den See.

Nach Begrüßung mit Livemusik und dem Einchecken im Golden Island Resort machen wir uns bald auf zur Phaung Daw Oo Pagode. Unerwartet erleben wir ein großes jahr-marktähnliches Fest, bei dem alle Nonnen der Klöstern am See mit Reis versorgt werden, hier hätten wir länger bleiben sollen! Aber es wird bereits dunkel und wir wollen noch die Erzeugung der Zigaretten sehen ...

Immer mehr machen sich Anspannung und Vorfreude breit, soll doch unsere "Tochter" bald eintreffen. Endlich das Wiedersehen! Schade, dass ihre Freundin, die uns bis hierher begleitet hat, nicht weiter mitkommen kann ...

Am nächsten Tag ein Ausflug nach Indein, wo wir den 5-Tage-Markt erleben, auf dem Rückweg vom Pagodenfeld einen Besuch in einer Schule machen und eine kurze Fahrt mit den typischen Einbaum-Kanus bis zu einem kleinem Kloster, bei dem wir wieder auf die Langboote wechseln, die uns zu einem Restaurant bringen.

Nach dem Mittagessen statten wir noch einer Seidenweberei und einer Eisenschmiede unseren Besuch ab. Ich bin stark verkühlt und leicht fiebrig, morgen bleibe ich zu Hause ...

Schade, eine Agro-Tour versäumt: landwirtschaftliche Produkte und deren Weiter-verarbeitung wie z.B. Reiscracker - wäre sicher interessant gewesen, Ali hat Fotos mitgebracht. Die meisten unserer Gruppe sind irgendwie angeschlagen (Verkühlung, Durchfall) - es wird Zeit für Erholungspausen, auch zum Verarbeiten der vielen Eindrücke!

Zum Abschied noch einmal traditionelle Tänze beim Abendessen im Hotel.

Mandalay

Um Mandalay und so interessante Manufakturen wie Stickereien, Marionettenherstellung, Steinmetze, Goldblättchenherstellung etc. wirklich kennen zu lernen braucht es mehrere Tage. Wir waren schon öfter hier und übernachten daher nur einmal zwischen der An-kunft unseres Fluges aus Heho und der Weiterfahrt in auch für uns noch unbekannte Gegenden westlich von Mandalay.

Auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel machen wir Halt bei der Mahamuni Pagode mit ihrer hochverehrten Statue, die über und über bereits mit Goldblättchen bedeckt ist. Für die Neulinge in unserer Gruppe gibt es zum Sonnenuntergang einen Rundumblick von der Pagode auf dem Mandalay Hill und einige genießen danach noch ein Buffet im Garten mit professioneller Vorführung von traditionellen Tänzen und Marionettentheater.

Die Abfahrt am nächsten Morgen ist bereits um 7:30 - so ist es möglich, noch das größte Buch der Welt und das Royal Monastery aus Holz zu besichtigen und für ein Foto von Wassergraben und Mauer des Forts im Zentrum der Stadt kurz anzuhalten.

Monywa

Auf der Fahrt nach Monywa machen wir vor der neuen Brücke nach Sagain Halt, 2005 war sie in Bau und durfte nicht fotografiert werden. Hier wird Teakholz verschifft, beschriftet mit dem Namen eines hochrangigen Militär - es besteht die Vermutung, dass das Land vor der Wahl 2010 vollständig ausgebeutet wird. Während der 4stündigen Fahrt durch landwirtschaftlich intensiv genutztes Land fallen vor allem die allgegen-wärtigen Ochsenkarren auf.

Nach dem Einchecken in einem ganz neuen Hotel an einem kleinen See und einer kleinen Pause fahren wir nach Shwebataung und Phowin Taung - hier gibt es in den Sandsteinbergen Höhlen mit insgesamt 450.000 Buddhastatuen tw. aus dem 11. Jhdt und Wandmalereinen aus dem 15. Jhdt.

Einen fast noch größeren Eindruck machen die Lebens- und Arbeitsbedingungen in einer archaiisch anmutenden Kupfermine, auf die wir unterwegs treffen.

Am nächsten Morgen geht die Reise entlang des Chindwin River bis Pakkoku, wo er in den Irrawaddy mündet. Dort besteigen wir ein Boot, das bei Sonnenuntergang in Bagan anlegt, dem letzte Höhepunkt unserer Reise.

Doch bereits der Morgen hatte Höhepunkte für uns bereit: 2 ganz unterschiedliche Pagoden, jede in ihrer Art beeindruckend. Zuerst Moe Nyin Thanboddhay aus den 1940er Jahren, fast gotisch anmutend mit 582.257 Buddhafiguren, die innen und außen überall in kleinen Nischen stehen. Danach die Aung Sakkya Pagode, in der ein schnecken-förmiger Gang innen hinaufführt. Hier hat man einen guten Blick auf die monumentalen Figuren: ein liegender Buddha 90m lang, der Kopf 19m hoch, innen begehbar. Und neuerding auch ein stehender, der größte von ganz Asien - er soll innen noch einen Lift bekommen. Außerdem ist ein ins Niwana eingegangener in Bau.

Bagan

Endlich die Koffer komplett auspacken, hier bleiben wir 4 Tage und werden auch Zeit haben, Pool und Spa zu genießen!

Selbstverständlich gehören ein Markt, die Shwezigon Pagode, der Ananda Tempel und die wichtigsten Pagoden aus den verschiedenen Epochen zu unserem Besichtigungs-programm. Die meisten haben sich ganz besonders auf die Ballonfahrt gefreut und für mich war der Hauptzweck dieser Reise der Besuch unserer Schule und Krankenstation. Nicht zu vergessen Mr. Yan, der auch diesmal wieder zahlreiche Überraschungen für uns vorbereitet hatte: vom königlichen Empfang über ein Mittagessen am Fluß und das Pflanzen von Aschokabäumen bis zur obligaten Torte beim Tempeldinner mit Tanz.

Die Abreise war etwas überstürzt, weil der Flughafen in Bangkok seit Tagen gesperrt und an die 300.000 Touristen dort gestrandet waren. Unsere Agentur vor Ort hatte einen Charterflug nach Kuala Lumpur organisiert, in den wir aus Bagan ankommend direkt umsteigen mußten. So entfiel der geplante letzte Tag in Yangon mit unserer Tochter und auf dem Scott Market.

Dank Jumbo Touristik in Wien mußten wir in K.L. nur einmal übernachten und wurden umgebucht auf einen Flug über Mumbai nach Wien, der wegen der Anschläge der letzten Tage und einer Reisewarnung des Außenministeriums Platz für uns hatte.